Besprechung
Der Boglodit Boris die Bestie (Jemaine Clement) entkommt dem Hochsicherheitsgefängnis der MIB auf dem Mond. Über 40 Jahre war er eingesperrt, von Agent K (Tommy Lee Jones) festgenommen und seines Armes beraubt. Boris ist mies, gefährlich und extrem angepisst. Er reist zurück in der Zeit, um den jungen Agent K (Josh Brolin) im Jahre 1969 davon abzuhalten, ihn zu inhaftieren, ihm den Arm abzuschießen und Agent K darf auch nicht das Arch-Net einrichten, das die Menschheit vor Alien-Angriffen schützt. Das macht man alles am einfachsten durch Umbringen der Zielperson.
Agent J (Will Smith) ist der Einzige, der sich an den alten Agent K erinnert. Auch der neue Chef der Men in Black, Agent O (Emma Thompson), erinnert sich nicht an den bärbeißigen Agenten, der 1969 ums Leben kam. Okay, sie erinnert sich schon, allerdings ist Agent K in ihrer Zeitrechnung 1969 von Boris liquidiert worden. Agent J reist ebenfalls in die Vergangenheit.
Der junge Agent K hilft dem Zeitreisenden nach einigem hin und her, Boris aufzugreifen und zu eliminieren. Okay, eigentlich sollte Agent J nicht auf Agent K treffen. Wir kennen das ja mit den Zeitreisen. Den beiden MIB-Agenten steht Griffin (Michael Stuhlbarg) zur Seite, ein fünfdimensionales Wesen, das in allen möglichen und unmöglichen Zeitepochen zugleich lebt.
Meinung von Nils
Die klassische Geschichte eines Filmfranchises: Der erste Men in Black-Teil war klasse. Vom Erfolg berauscht, wurde dann der zweite Teil total versemmelt. Den Fehler machen sie immer und immer wieder. Die Filmstudios nehmen die Dinge, die im ersten Teil erfolgreich und lustig waren, und potenzieren das im zweiten Teil ins Unerträgliche — Bumm — ist der Film mies.
Dann muss erst wieder der dritte Teil kommen — wenn er denn kommt —, um das Franchise zu retten. In Men in Black 3 reduziert Regisseur Barry Sonnefeld das "Drumherum" wieder auf ein Minimum. Die Wurmlinge laufen nur im Hintergrund längs, der Mops Frank kommt nur noch als Zitat vor. Im dritten Teil von Men in Black wird sich wieder auf die Beziehung zwischen den ungleichen Partnern Agent K und Agent J konzentriert. Es wird ein herrlich gemeiner Gegner präsentiert, eine solide Geschichte und das, obwohl doch Zeitreisen immer heikel sind.
Men in Black 3 hat einige sehr schöne Lacher, lustige Ideen wie z.B. den Prototypen des Blitzdings-Geräts oder der oben erwähnte, fiese Boris. Seine Alienform ist schon ziemlich gruselig. Im MIB-Hauptquartier laufen erneut diverse Aliens herum, aber keines rückt groß in den Vordergrund. Gut so. Bleibt mehr "Agent K-Rettungsaktion" übrig.
Tatsächlich ist die Idee mit der Zeitreise ganz gut gelöst. Wir sehen den jungen Agent K, Josh Brolin, der "damals" noch nicht so griesgrämig war. Hier wird also ein Rätsel aufgebaut, wieso der Wandel zustande kam. Agent J versucht die Lösung zu finden. Immerhin hat der alte Agent K ihm noch gesagt, es gäbe Dinge, die Agent J nicht wissen müsse. Und das, obwohl J doch von der Gehaltsstufe ganz weit oben ist. Wie wir am Ende des Films lernen, hat es tatsächlich einen Grund gehabt, wieso der alte Haudegen seinem Partner nichts sagen wollte.
Überhaupt das Ende ... Runde Sache. Trotz der Zeitreise kamen keine Gehirnerweichungen zustande, Moviejunkie Thorsten und ich fühlten uns beide versöhnt. Der zweite Teil wurde kollektiv verdrängt, konzentrieren wir uns auf den hervorragenden ersten Teil und den dritten Teil als gelungenen Abschluss.
Riesige schauspielerische Leistungen sind nicht zu erwarten. Es ist eine Action-Komödie mit SciFi-Charakter. Die 106 Minuten vergehen kurzweilig und mit ein oder zwei Ausnahmen auch recht flott. Mir hat er als Popcorn-Unterhaltung gut gefallen. Was störte war allerdings die Synchronisation. An sehr vielen Stellen hat man den Eindruck, die deutsche Synchronisation und die Lippenbewegungen liegen Meilen weit voneinander entfernt.
Erschreckend war eine Szene, in der Will Smith seinen Partner Agent K, alias den ledergesichtigen Tommy Lee Jones, anraunzt, der Alte würde seinem Kollegen nicht vertrauen — und das, obwohl sie schon 14 Jahre Partner sind! Das musste erst einmal kurz sacken. Dann machte es Klick: 14 Jahre?? Oh mein Gott, der erste Teil ist wirklich schon so alt. Da wurde einmal mehr bewusst, wie schnell die Zeit verfliegt.
Übrigens konnte ich nicht sagen, ob es nur geschmickt war, oder ob auch Mr. Smith mittlerweile alt ausschaut ...
Wer den ersten Teil von Men in Black mochte, wird im dritten Teil wieder gut abgeholt und ebenso unterhalten. Men in Black 3 kann man sich beruhigt anschauen. Es droht kein Desaster.