Besprechung
Der Herr der Finsternis (Tim Curry) ist gefangen. Seit langer, langer Zeit. Doch nun sieht er eine Chance, die Ewige Nacht über die Welt zu bringen. Ihm stehen lediglich Einhörner im Weg. Es gibt noch zwei dieser Wesen, die der Herr der Finsternis aus dem Weg schaffen muss. Er schickt seinen Kobold Blix (Alice Playten) los, die Einhörner zu töten. Als Köder soll die Unschuld fungieren.
Blix muss reine Unschuld finden, um an die Einhörner zu gelangen. Die findet Blix in der Prinzessin Lili (Mia Sara). Lili liebt es, mit dem gemeinen Volk zu verkehren. Sie liebt zudem den Waldläufer Jack (Tom Cruise). Jack zeigt Lili die Einhörner und die Prinzessin macht das Unglaubliche — sie bricht ein ehernes Gesetz des Waldes. Sie berührt ein Einhorn. Die Ablenkung ermöglicht es Blix, das Einhorn zu töten und damit bricht die Hölle auf Erden los. Winter macht sich breit.
Der Waldmagier Gump (David Bennent) sieht in Jack einen Retter. Zusammen mit einer Hand voll Gnome will Gump den liebstauben Waldläufer dazu bringen, den Herrn der Finsternis zu besiegen. Jack wird ihr „Ritter“. Der Herr der Finsternis hat derweil das letzte Einhorn und Prinzessin Lili gefangen genommen. Das Einhorn soll rituell geopfert, die Prinzessin zur Dunkelheit bekehrt werden. Jack und seine Freunde müssen sich beeilen.
Meinung von Nils
Manche Filme sollte man in seinen Kindheitserinnerungen lassen. Legende sah ich vor vielen, vielen Jahren mal und fand den damals toll. Als ich den Streifen jetzt wieder sah, war ich zunächst überrascht, dass Ridley Scott Regie geführt hatte. Oha! Ich meine, Scott macht gute Filme (Alien, Gladiator, Blade Runner), hat aber auch schon miese Streifen abgelegt (Prometheus).
Legende ist reich ausstaffiert. Die Kulissen sind riesig und mit viel Liebe zum Detail gebaut. Das gefällt schon mal. Die Kobolde und Gnome sind ansehnlich scheußlich, bzw. knuffig. Allerdings ist die Story dann doch etwas mager, im Vergleich zur pompösen Ausstattung. Zudem ist Legende ein Kinderfilm. Die Gnome sind eben knuffig-süß bis trottelig. Der Bösewicht Blix ist ständig am reimen. Lili ist nicht unschuldig, sondern eine verzogene Göre, die auch schon mal ihre Freunde im Wald verarscht. Tom Cruise ist ... naja, Tom Cruise eben. Einzig Tim Curry, den man allerdings unter der massigen Teufelsmaske nicht erkennt, ist gut.
Der Herr der Finsternis lebt schon seit Ewigkeiten im "Großen Baum der Finsternis", nicht fähig, in die Welt hinauszutreten mit ihrer Sonne. Nun hat er Lili bei sich und verliebt sich in sie. Sein Vater (wer immer das sein mag), rät ihm, die Prinzessin zu einer der Ihren zu machen. Das scheint auch zu gelingen, Lili wird dunkel, erotisch. Doch wie es in einem guten Märchen üblich ist, kann die Liebe zu Jack (und von Jack) die arme, unschuldige Prinzessin retten. Am Ende darf auch der obligatorische Wach-mach-Kuss nicht fehlen.
Wer ein kindliches Gemüt hat und/oder einen extrem jungen Tom Cruise in lächerlich kurzen Hosen sehen möchte (ich denke mal, Legende war sein erster großer Film, danach startete er voll durch), der darf sich den Film anschauen. Ansonsten muss man das nicht machen. Ein Grund wäre noch, wenn man eine Retrospektive über Ridley Scotts Werk schreiben wollte. Ansonsten gibt es bessere Fantasie-Filme da draußen.
Damals war natürlich Mia Sara *wow*. Keine Frage. Der zum Zeitpunkt des Drehs 19-jährige David Benennt, bekannt aus Die Blechtrommel, sah aus wie gerade mal elf Jahre – und irgendwie war er mir unheimlich ... Und was hat es mit dem vielen, vielen Glitzerzeugs auf sich? Wieso ist in dem Wald alles und jeder in Glitter gehüllt? Zudem muss man sagen: Ein Waffenrock über Shorts – sieht schon etwas anrüchig aus.