Besprechung
Seit Jahren ist das so genannte A-Team im Einsatz. Die vier Airborne-Rangers sind die beste Eingreiftruppe der US-Armee. Mit Ideenreichtum und Mut bewältigen sie diverse Aufträge. Da haben wir den Kopf des Teams, Colonel Hannibal Smith (Liam Neeson), der es liebt, wenn ein Plan aufgeht. Außerdem im Team: der Frauenheld Lt. „Faceman“ Peck (Bradley Cooper), der bullige B.A. Baracus (Quinton Jackson) und der verrückte Pilot Captain H.M. Murdock (Sharlto Copley).
Ihr letzter Auftrag ist erledigt, als die Ex-Flamme von Face, Charissa Sosa (Jessica Biel), ins afghanische Lager kommt. Es geht um verschwundene Druckplatten, die in Kabul übergeben werden sollen. Sosa soll sie zurückholen.
Da juckt es dem A-Team doch in den Fingern. Sie wissen, wie man so einen Job ohne Blutvergießen über die Bühne bringt. Anders als die Leute vom privaten Wachdienst Blackforest — unter der Leitung des schmierigen Pike (Brian Bloom).
Auch General Russell Morrison (Gerald McRaney) ist der Meinung, das A-Team sollte den Job machen. Gesagt, getan. Bei der Übergabe der geretteten Druckplatten und der Milliarde Dollar, wird allerdings Morrison getötet, die Platten gestohlen. Niemand weiß, dass der General dem A-Team den geheimen Auftrag gegeben hat. Und so landet das Team im Gefängnis.
Doch der CIA-Agent Lynch (Patrick Wilson) braucht das Team, um die Platten zurückzugewinnen …
Meinung von Nils
Als erstes vorweg: Bisher habe ich von jedem, dem ich erzählt habe, dass ich den Film sehen wolle, resp. sah, nur kritische und abfällige Blicke geerntet. Klar, kann der Film keine Glanzleistung sein. Aber deswegen mich bitte nicht verurteilen.
Nachdem das gesagt wurde, nun zur Film-Kritik. Es ist immer schwer, einen Film auf einer beliebten Serie (aus den 80ern) basierend zu drehen. Ich bin mit dem A-Team "aufgewachsen". Wie auch mit anderen Serien aus der Feder von Stephen J. Cannell (oder denen von Donald P. Bellisario). Die Serie ist einfach gestrickt, hat aber einen gewissen Charme. Ehemalige, hochdekorierte Militärs helfen Menschen in Not, improvisieren was das Zeug hält und haben dabei stets ein verschmitztes Lächeln auf den Lippen.
Dieser Charme fehlt dem Film Das A-Team, was aber absolut zu erwarten war. Die TV-Serie hatte kein so großes Budget, daher auch die immer selbe Geschichte in neuem Gewand und bis auf ein paar fliegende Autos oder explodierende Schuppen bot die Serie nicht wirklich große Effekte. Außer dem, was das Team stets aus herumliegenden Dingen zur Verteidigung zusammenschweißte. Es wurde immer etwas geschweißt.
Der Film hat wohl mehr Geld gekostet, als eine TV-Folge. Das heißt, man kann viel Action, Explosionen, Tricks etc. erwarten — und das bekommt man auch. Dadurch wir der Film "gestylt", der Charme der Serie geht verloren. Und geschweißt wird auch nicht.
Die einzelnen Figuren sind nah an ihren Originalen, aber Liam Neeson ist eben kein George Peppard. Peppard war "väterlicher", Neeson härter und cooler. Dirk Benedict, der Faceman in der Serie spielte, war nicht so aufgekratzt wie Bradley Coopers Version des Frauenhelds. Cooper ist schon ein wenig verrückt. Das sollte jedoch der Part von Murdock sein. Wir lieben alle Dwight Schultz' Darstellung des durchgeknallten Pilotens, aber Sharlto Copley füllt als Einziger des Film-Teams die Fußstapfen des Originals prächtig aus (dabei gefiel mir Copley in District 9 kein Stück). Naja, und der Mixed-Martial-Arts-Kämpfer Quinton Jackson kommt natürlich niemals an Mr. T heran ...
Also: Die Figuren sind annehmbar, aber nicht zu vergleichen mit dem Original.
Die Story ist leichte Kost, bietet nicht viele Überraschungen, dafür gab es einige gute Witze und ordentliche Effekte (bis auf die Szene mit dem Containerschiff am Ende). Dem Film fehlt die Bodenständigkeit der Serie. Das war allerdings alles vorhersehbar. Mit der Serie kann man wohl heute auch kein neues Publikum gewinnen. Also musste es krachen!
Was mich gestört hat: Viele offensichtliche Fehler! Ein Teil der Handlung spielt am Frankfurter Flughafen, aber gezeigt wird der Kölner Dom. Hallo? Wie blöd muss man sein, um so einen Fehler zu machen? Die sind doch wohl von einer internationalen Vermarktung ausgegangen, oder? Und jedem Deutschen sollte das auffallen. Desweiteren wunderte ich mich über die vielen Seen, umgegeben von hohen Bergen — ebenfalls in der Nähe von Frankfurt?
Harmloser Film, mit einer Verbindung zu einer sentimental behafteten Serie, an deren Charme der Film jedoch nicht heranreicht. Absolutes Fernseh-, nicht unbedingt Kino-Material, das Regisseur Joe Carnahan da abgeliefert hat. Sein Smokin' Aces hat auch schon nicht gefallen. Ob ich mir einen dritten Film von ihm anschauen werde, ist offen.